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Nach Abschluss des Mediationsverfahrens hatten wir die Hoffnung, dass die Verantwortlichen der Stadt Werder das Ergebnis der Mediation (Niederschrift über das Ergebnis der Abschlussbesprechung am 22.August 2013) umsetzen und damit zur Befriedung in der Kolonie Zern und den Havelauen beitragen. Dies scheint aber von der Stadt Werder nicht beabsichtigt zu sein.
Während der Stadtverordnetenversammlung am 20.02.2014 war im TOP 24 -Informationen und Anfragen- von Bürgermeister Große zu hören, dass nach einem Mediationsergebnis neue Forderungen seitens Kolonie Zern an Herbstreith & Fox gestellt wurden, diese aber zu keiner Übereinkunft gelangten. (Nachzulesen im Protokoll der Sitzung auf Seite 10). Dies ist einfach nur unwahr. Seitens unserer BI gab es zu keiner Zeit irgendwelche Nachforderungen. Sollte sich die Behauptung des Bürgermeisters auf unseren Hinweis an den Mediator bezüglich der Niederschrift beziehen, möchten wir auf das Anschreiben des Mediators vom 23. September 2013 verweisen.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die Behauptung der Stadt, dass die Mediation gescheitert sei (Schreiben des Bürgermeisters an den Ortsvorsteher von Kemnitz). Mit dieser beiläufigen Feststellung wird dem Einsatz des von der Stadt Werder bestellten Mediators Herrn Prof. Gräf keinerlei Wertschätzung entgegen gebracht. Offenkundig möchte sich die Stadt Werder nicht an ihre im Rahmen der Mediation eingegangenen Verpflichtungen halten. Auf das Wort des Bürgermeisters kann man sich nicht verlassen, denn bislang arbeitet die Stadtverwaltung Werder kein Stück daran, die Handlungsempfehlungen umzusetzen. Ganz im Gegenteil, sie verschärfen den Konflikt durch die bisherige Verweigerung der Zusammenarbeit mit der BI sowie durch das untätige Hinnehmen der teilweise unzulässigen Erweiterung auf dem ehemaligen Gelände von Procter & Gamble. Es ist anzunehmen, dass in Teilbereichen der Produktionsstätte weiträumige bauliche Veränderungen vorgenommen wurden, welche zum Erlöschen des Bestandschutzes führen müssen. Dazu völlig im Gegensatz stehen die ausgesprochenen Nutzungsuntersagungen sowie Rückbauverfügungen im Bereich der Wohn- und Wochenendnutzung.
Den nächsten Schritt der Stadt Werder konnten wir in der Presse nachlesen (PNN vom 08.05.2014,Seite 14). Die Stadt Werder macht hier sehr deutlich, dass sie die berechtigten Interessen der von der Planung Betroffenen vollkommen ignoriert. Wir haben hinreichend aufgezeigt (B-Plan Abstandsflächen), dass die Entwicklung eines Gewerbe- und teilweise sogar Industriegebietes an diesem Standort nur bei Aufgabe der bisherigen Wohn- und Wochenendnutzungen in Teilbereichen der Kolonie Zern möglich ist. Die dazu notwendigen Voraussetzungen, also konkret der Erwerb der betroffenen Flächen, werden von der Stadt aber nicht geschaffen. Anscheinend meint man, dass Abstandsflächen von 10 m zwischen vorhandener Wohnnutzung und Industriegebiet zulässig und genehmigungsfähig sind. Dazu möchten wir auf die Stellungnahme des LUGV vom 11,10.2011 verweisen. Darin gibt es sehr konkrete Aussagen dazu. Auch die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein , die das Mediationsverfahren initiiert hatte und mit der Situation vor Ort gut vertraut ist, fordert sie in der PNN vom 9.5.2014 auf, die Planung einvernehmlich vorzunehmen. Wenig hilfreich ist hingegegen die Forderung der CDU-Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche, die Anwohner sollten kompromissbereit (PNN vom 14.05.2014) sein. Hier werden diejenigen, die bislang als einzige in diesem Verfahren Kompromissbereitschaft gezeigt haben, diskreditiert. Die Realität blendet Frau Reiche vollkommen aus. Nicht die Bewohner und Wochenendnutzer wollen an das Gewerbegebiet heranrücken, sondern das Gewerbegebiet soll an die Wohn- und Wochenendnutzung heranrücken. Dies soll noch dazu mit Nutzungen erfolgen, die Abstandsflächen erfordern, die so nicht eingehalten werden können. Ein schöner Beitrag von Frau Reiche zur von Politikern so gern beklagten Politikverdrossenheit, die in Wirklichkeit eher eine Parteien- und Politikerverdrossenheit ist. (Schreiben an K.Reiche)
Für uns war all dies der Anlass, am 14.5.2014 einen offenen Brief an Bürgermeister Werner Große zu senden. In ihm werden die wichtigsten Probleme noch einmal thematisiert und der Bürgermeister zu einer verantwortungsbewußten Zusammenarbeit aufgefordert. Eine Antwort steht bislang (Stand 30.06.2014) aus.
Weiterhin wandten wir uns am 15.05.2014 an den Landrat mit einem Schreiben , in dem wir unter anderem die Ungleichbehandlung im Bereich Kolonie Zern ansprachen, Weiterhin wiesen wir auf die großen Lagermengen von Gefahrgütern auf dem Fimengelände von Herbstreith & Fox hin, welche wohl keine hinreichenden Abstandsflächen zu der vorhandenen Wohnbebauung haben. Wir machten auch deutlich, das es für uns vor diesem Hintergrund nicht nachvollziehbar ist, das ein weiteres Heranrücken der Wohnbebauung in den Havelauen an den Firmenstandort genehmigt wurde. Mit Poststempel 13.06.2014 erhielten wir ein auf den 06.06.2014 datiertes Antwortschreiben . Da hierin einige Probleme, die insbesondere die Genehmigungspraxis westlich der Landesstraße, aber auch einen Schreibfehler unsererseits (2012 statt richtig 2002 als Jahr der Produktionsaufgabe bei Procter & Gamble) betreffen, offen geblieben sind, haben wir uns erneut an den Landrat gewandt. Im Antwortschreiben wird aber auch deutlich gemacht, dass die Ausweisung der Flächen östlich der Landesstraße im Flächennutzungsplan 2020 der Stadt Werder als "Grünfläche mit der Maßgabe, dass keine bauliche Entwicklung zulässig ist", keinen rechtlichen Spielraum für die Erteilung von Baugenehmigungen erkennen lässt. Dies steht im Gegensatz zum Schreiben des Bürgermeisters Werner Große vom 19.05.2014.
Ein weiteres Schreiben hinsichtlich der Seveso-III-Richtlinie wurde an das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg gerichtet.
Einen wichtigen Beitrag zur Darstellung der stadtplanerischen Entwicklung der Kolonie Zern hat die Wereramner Architektin Cornelia Thömmes mit ihrer Broschüre "Die Kolonie Zern - Ein Beitrag zur Geschichte dieser Siedlung" geleistet. Hierzu wurde unter anderem in der PNN am 5.3.2014 berichtet.